Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Messer und ebenso viele verschiedene Preise für Messer. Es ist gar nicht so einfach sich da zurechtzufinden und sich für ein Messer zu entscheiden. Das Kochmesser ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken und ein wahrer Allrounder. Sie wollen sich ein Kochmesser kaufen, doch können sich einfach nicht entscheiden? Sie stehen vor attraktiven Angeboten im Discounter, teuren Messern von namenhaften Herstellern und vielen verschiedenen Preisklassen? Und dann auch noch gestanzte Messer und geschmiedete Messer. Doch wo liegt der Unterschied? Reicht Ihnen ein billiges Kochmesser aus? Muss es unbedingt ein teures Messer sein? Welchen Vorteil haben geschmiedete Messer? Wir klären Sie auf, damit Sie das richtige Kochmesser kaufen, welches Ihnen auch lange gute Dienste leistet!
Kochmesser kaufen: Billig vs. teuer
Wenn Sie ein Kochmesser kaufen möchten, finden Sie auf dem Markt viele verschiedene Kochmesser zu verschiedensten Preisen. Nach oben gibt es keine Grenze. Sie werden auf Billig-Messer und auf teure qualitativ hochwertige Messer stoßen. Billig-Messer sind günstig hergestellte Messer und daher zu einem sehr geringen Preis zu erwerben. Die Qualität solcher billigen Kochmesser ist allerdings schlecht, die verarbeiteten Materialien sind nicht hochwertig, der Stahl ist weich, die Ergonomie des Messers nicht optimiert und es liegt eher schlecht in der Hand. Zudem lässt sich ein billiges Messer oft nach einer gewissen Zeit nicht mehr richtig schärfen und wird dadurch unbrauchbar.
Teure und qualitativ hochwertige Messer hingegen sind langlebig, liegen gut in der Hand, zeichnen sich durch eine gute Verarbeitung und hochwertige Materialien aus und sind häufig geschmiedet und nicht gestanzt. Teure hochwertige Messer lassen sich immer wieder neu schärfen und schleifen und bleiben lange in Verwendung.
Wieso Sie auf teure geschmiedete Messer anstatt billige gestanzte Messer setzen sollten, klären wir am Ende. Werfen wir zunächst einen Blick auf die wichtigsten Eigenschaften eines Kochmessers.
Die Schärfe des Kochmessers
Die wichtigste Eigenschaft eines jeden Kochmessers ist ganz klar die Schärfe. Billige Kochmesser werden aus billigem Material gefertigt und die Qualität des Stahls lässt meist zu wünschen übrig. So ist die Klinge meist sehr dünn und lässt sich leicht verbiegen. Anfangs ist auch ein billiges Kochmesser noch recht scharf, jedoch werden Billig-Messer schnell stumpf. Das liegt an dem weichen und billigen Stahl. Es kommt sogar vor, dass die Klinge von Billig-Messern nicht mehr ihre Ursprungsform annehmen, wenn sie einmal verbogen werden.
Teure hochwertige Kochmesser werden aus qualitativ hochwertigem dickem Stahl gefertigt und lassen sich dadurch nur schwer verbiegen. Sie behalten immer ihre gerade Form. Hochwertige Messer besitzen mindestens eine Härte von 56 HRC und bleiben daher lange scharf und lassen sich gut schärfen und schleifen. Je härter der Stahl Ihres Kochmessers ist, desto länger bleibt es auch scharf und desto besser kann es geschärft werden.
Die Ergonomie des Kochmessers
Neben der Schärfe Ihres Kochmessers ist die Ergonomie eine wichtige Eigenschaft. Wenn Sie ein Kochmesser kaufen, sollten Sie darauf achten, dass der Griff des Kochmessers gut in der Hand liegt und das Messer zudem ausbalanciert ist. Namenhafte Hersteller von hochwertigen Messern arbeiten stetig an der Optimierung ihrer Messer. Wie gut ein Messer in Ihrer Hand liegt, ist natürlich subjektiv und ein hochwertiges teures Messer liegt nicht automatisch gut in der Hand. Allerdings achten die Hersteller von teuren Messern besonders auf die Ergonomie der Griffe. Hersteller von billigen Kochmessern hingegen verwenden die billigsten Griffe, die sie bekommen können, und berücksichtigen die Ergonomie der Griffe und wie das Messer in der Hand liegt gar nicht.
Die Langlebigkeit des Kochmessers
Die Langlebigkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt, wenn Sie ein Kochmesser kaufen möchten. Billige Messer für 10 - 20 € halten nicht so lange wie teure hochwertige Messer für 50 - 100 € und Sie müssen ein billiges Kochmesser recht schnell entsorgen und jedes Jahr ein neues kaufen. Auf lange Sicht geben Sie daher mehr Geld für Ihr Kochmesser aus, wenn Sie sich für billige Messer entscheiden, als wenn Sie direkt ein teures hochwertiges Kochmesser kaufen. Hier spielt auch der Umweltaspekt eine wichtige Rolle. Wir leben in einer Zeit, in der Klimaschutz und Nachhaltigkeit so wichtig sind wie noch nie. Daher sollten wir auch unserer Kaufentscheidung nach dem Umweltaspekt richten. Sie tun sich und der Umwelt damit im Endeffekt nur einen Gefallen, wenn Sie ein teures hochwertiges Kochmesser kaufen und damit langfristig gesehen sogar Geld sparen. Zudem ist die Freude an einem hochwertigen Kochmesser doch um einiges größer als an einem Billig-Messer, welches nur für Frust und Ärger sorgt.
Unterschied zwischen gestanzten und geschmiedeten Messern
Gestanzte Messer werden hergestellt, indem die Klinge des Messers aus einer großen Stahlplatte gestanzt bzw. ausgeschnitten wird. Danach wird die ausgestanzte Klinge geschliffen und wärmebehandelt. Der Griff wird bei einem gestanzten Messer separat angebracht. Geschmiedete Messer hingegen werden aus einem Stück Metall gefertigt und die Klinge geht nahtlos in den Griff über. Der Herstellungsprozess eines geschmiedeten Messers ist zeit- und arbeitsintensiver als der eines gestanzten Messer, weshalb geschmiedete Messer auch deutlich teurer sind. Beim Gesenkschmieden wird ein glühend heißer Rohling in ein Untergesenk gelegt und dann mithilfe hoher Kräfte in Form gebracht. Kochmesser werden mit Schmiedehämmern mit einem Gewicht von ca. 2,5 Tonnen und einer Fallhöhe von bis zu 2 Metern bearbeitet. Der Rohling wird erhitzt und dann verformt. Ist der Rohling in Form gebracht und die Messerform zu erkennen, wird das Messer vielfach geschliffen und auspoliert. Nach ca. 60 Arbeitsgängen inklusive Anbringen des Griffs, ist das geschmiedete Messer dann fertig.
Warum geschmiedete Messer einfach besser sind
Es gibt also zwei Arten von Messern, aber wieso genau sind geschmiedete Messer nun besser als gestanzte Messer? Gestanzte Messer haben das Problem, dass der Kern der Klinge aufgrund der Herstellungsart weich bleibt und Sie dadurch beim Schleifen des Messer auf den weichen Kern kommen und das Messer schnell wieder stumpf wird. Dieses Problem haben geschmiedete Messer hingegen nicht, da es sich bei dieses Messern, dank der Herstellungsart, um ein absolut homogenes Materialgefüge handelt. Geschmiedete Messer verfügen dadurch über eine größere Festigkeit als gestanzte Messer. Geschmiedete Messer werden nicht so schnell stumpf wie gestanzte Messer und sind daher langlebiger und können dank der größeren Festigkeit auch besser geschliffen werden. Zudem sind geschmiedete Messer in der Regel besser ausbalanciert als gestanzte Messer und haben eine dickere Klinge.
Vorteile von geschmiedeten Messern:
- Geschmiedete Messer sind sehr langlebig
- Geschmiedete Messer verfügen über Backen, die die Finger zusätzlich schützen
- Durch das höhere Gewicht von geschmiedeten Messern kann das Schneiden einfacher sein, da weniger Kraft aufgewendet werden muss
- Die Klinge von geschmiedeten Messern ist dank Vollerl und Backen besser ausbalanciert
- Dank des Schmiedeprozesses müssen geschmiedete Messer seltener geschliffen oder geschärft werden
- Geschmiedete Messer sind einfacher zu schärfen, da sie sich gegen den Schleifstein nicht verziehen
Hochwertige geschmiedete Kochmesser kaufen bei Great Blades
Sie möchten ein neues geschmiedetes Kochmesser kaufen? In unserem Sortiment finden Sie hochwertigen Solinger Kochmesser in verschiedenen Ausführungen. So bieten wir Klingenlängen von 16 cm, 20 cm und 21 cm an. Die größeren Kochmesser eignen sich perfekt zum Verarbeiten von größeren Mengen und die kleinere Variante ist perfekt für kleinere Arbeiten. All unsere Kochmesser werden aus einem Stück geschmiedet und sind rostfrei. Die Klingenhärte beträgt 56 HRC. Somit sind unsere geschmiedeten Messer stabil und haben einen langanhaltende Schärfe.
Die Griffe unserer Kochmesser sind aus hochwertigem, feinsten Olivenholz und ergonomisch geformt. So liegt das Kochmesser perfekt in Ihrer Hand und ist zudem noch ein wahrer Hingucker. Olivenholz hat außerdem den Vorteil, dass es sehr pflegeleicht und langlebig ist.
Geschmiedetes Solinger Kochmesser 16 cm mit Olivenholz
Geschmiedetes Solinger Kochmesser 21 cm mit Olivenholz
Kommentar
Gestanzt vs. geschmiedet: früher gab es tatsächlich einen großen Unterschied. Durch das Schmieden wurde der Stahl erst von seinen Unreinheiten befreit; unglaublich wie wenig vom ursprünglichen Stahl übrig bleibt in diesem Prozeß. Aus dem extrem „reduzierten“ Brocken wird dann das Schwert geschmiedet. Deshalb war es ja vor Jahrhunderten so schwierig ein gutes deutsches Breitschwert oder ein Toledo-Schwert oder ein japanisches Katana zu schmieden. Doch wir befinden uns bereits ein Stück weit im 21. Jahrhundert – Stähle sind wesentlich homogener geworden (natürlich auch die gewalzten Sorten).
“Pulverstähle” sind überhaupt noch viel feiner und gleichmässiger strukturiert als herkömmlich hergestellte Stähle und manchen Messern aus Carbonstahl (da durch den Herstellungsprozess u.a. kleinere und homogener angeordnete Karbide entstehen) überlegen. Ich habe ein japanisches Nakiri & ein Satoku aus rostträgem Hitachi HAP40 mit 2 Lagen Edelstahl ummantelt. Handgeschmiedet. Aber es würde beide auch gestanzt, wenn die Geometrie stimmt und die sonstige Nachbearbeitung genau passt (grob schleifen, härten, anlassen, schleifen, Klinge ausrichten, Wa-Griff einpassen, etc.) genauso scharf sein und 3-4 Mal länger die Schärfe halten als z.B. ein Messer aus Hitachi Aogami #1- oder Shirogami #1-Stahl; die übrigens auch schon recht homogen sind.
Den Hitachi HAP40-Stahl kann man durch das Ausschmieden nicht noch homogener (sic!) hinbekommen – da ist die Physik (Metallurgen geben gerne Auskunft, wenn man nett per Mail fragt) eindeutig dagegen.
Ich befürchte sogar, dass gerade bei den Pulver-Stählen das Schmieden eher negativ sein könnte, wenn der Schmied nicht ganz genau weiß, was er tut. Stichwort: Kohlenstoffgehaltreduktion durch (zu langen) Schmiedeprozess.
Ich finde handgeschmiedete Messer einfach schöner und wertiger: mein Petty aus der Yoshimitsu Hamono (Shimabara/Nagasaki, Hitachi Aogami #2 Stahl) ist neben seiner großartigen Funktion einfach wunderschön mit seinen klitzekleinen Unregelmäßigkeiten. Außerdem ist die Geschichte dahinter auch sehr faszinierend. Denn mit dem Fallhammer (& Hammer) zu schmieden ist einfach wesentlich aufwendiger als ein Messer auszustanzen oder auszuschneiden und dann sorgfältig nachzubearbeiten. Die zuvor angeführte Schmiede existiert seit ca. 1650! Das ist einfach unglaublich. Und wegen der vielen Arbeit und dem daraus entstandenen Kunstwerk, das auch gleichzeitig ein tolles Messer ist, zahlt man eben den höheren Preis. Nicht wegen der Funktion. Die liefert einem auch ein gestanztes und danach echt sorgfältig gebreitetes Messer.
Das ist wie mit einem Aston Martin. Der wird großteils „handgemacht“ und ist deshalb auch noch teurer als ein Lamborghini.